Papier: 0. Handlungsempfehlungen

Version: "Handlungsempfehlung Länderübergreifende Einführung eines Kurses Internetkompetenz"

1 Handlungsempfehlung
2 ==================
3 Die Enquete empfiehlt den Ländern, an Schulen einen
4 bundesweit einheitlichen Kurs einzuführen, dessen Zweck es
5 ist, die Internet- und damit die Medienkompetenz der Schüler
6 zu stärken. Vor dem Hintergrund, dass die heutige digitale
7 Welt jedoch ständigen Änderungen unterliegt, erachtet die
8 Enquete es als sinnvoll, im Kurs vor allem diejenigen
9 Aspekte zu vermitteln, die elementare (sich auf absehbare
10 Zeit kaum verändernde) Funktionsweisen des Netzes betreffen.
11 Allein diese vermögen es auf Jahre hinaus als Wegbegleiter
12 die Medienkompetenz der Kinder und Jugendlichen zu stärken.
13 Zu ihnen zählt die Enquete die folgenden, eher technisch
14 orientierten Punkte:
15
16 * Woraus besteht das Internet? (Server, Router, Kabel) Wieso
17 ist es dezentral aufgebaut?
18 * Wem gehören die Server / die Router / die Kabel? / Wer
19 kontrolliert sie? (Staaten, Telekommunikationsunternehmen,
20 sonstige Unternehmen und Privatpersonen, …)
21 * Worum genau handelt es sich bei der IP-Adresse? Was sind
22 Domains? Was ist das Domain Name System (DNS)?
23 * Was ist ein Protokoll? Welche Dienste gibt es abgesehen
24 vom WWW? (Mail, Instant Messaging & Video-Telefonie,
25 Online-Spiele, IRC, …)
26 * Was bedeutet es, wenn Daten normalerweise unverschlüsselt
27 übertragen werden?
28
29 Der Kurs sollte bei allen Betrachtungen darauf ausgerichtet
30 sein, die eigenen Erfahrungen der Schüler zu
31 berücksichtigen. Oben genannte Aspekte bieten dabei
32 Anknüpfpunkte um auf Interessen, aber auch Ängste der
33 Schüler bei der Internetnutzung einzugehen, Gefahren zu
34 diskutieren und auch internationale Entwicklungen zu
35 erklären:
36
37 * **Server** => Einführung in Web-Publishing und Web 2.0;
38 Einführung in Medien und die Meinungsbildung im Internet
39 * **Dezentralität des Internets** => Welche Gefahren
40 bestehen, wenn sich ein Großteil der Aktivität im Internet
41 auf ein Monopol wie Facebook oder Google konzentriert?
42 * **Domain Name System** => Phishing, Internetsperren
43 * **IP** => Verfolgung von (Urheber-)Rechtsverstößen im
44 Internet; Anonymität im Internet
45 * **Protokolle & Dienste** => Wie funktioniert ein Browser?
46 Umgang mit und Diskussion von Software und (neuartigen)
47 Diensten
48 * **Unverschlüsselte Übertragung** => Überwachung und Zensur
49 durch den Staat (Great Firewall in China, Ägypten, Tunesien,
50 Libyen, …); Wie funktioniert Verschlüsselung? (Wie
51 verschlüsselt man selbst seine Daten?); Übergang zum
52 **Datenschutz** als eigenständigem Thema
53
54 Der Kurs sollte verpflichtend, jedoch nicht zwangsweise
55 benotet werden, um eine spielerische und aktive
56 Auseinandersetzung mit einer Thematik zu fördern, die
57 inzwischen einen Großteil Jugendlichen beschäftigen dürfte.
58 Den Einsatz des Internets und anderer Medien im Kurs, die
59 mögliche Vermittlung über Schülervorträge, sowie den
60 Erfahrungsaustausch in Gruppen hält die Enquete für
61 selbstverständlich. Darüber hinaus bestünde aus Sicht der
62 Kommission die Möglichkeit, über Kooperationen mit
63 Unternehmen und Universitäten Experten einzuladen, die zu
64 schwierigeren Fragestellungen Stellung nehmen und die
65 Lehrkörper entlasten, die zweifelsohne durch entsprechende
66 Fortbildungen zu schaffen sind (hierauf könnte man sicher
67 noch genauer eingehen).

Der Text verglichen mit der Originalversion

1 Handlungsempfehlung
2 ==================
3 Die ProjektgruppeEnquete empfiehlt den Ländern, an Schulen
4 einen bundesweit einheitlichen Kurs einzuführen, dessen
5 Zweck es ist, die Internet- und damit die Medienkompetenz
6 wirdder Schüler zu stärken. Vor dem Hintergrund, dass die
7 heutige digitale Welt jedoch ständigen Änderungen
8 unterliegt, erachtet die Enquete es als sinnvoll, im Kurs
9 vor allem diejenigen Aspekte zu vermitteln, die elementare
10 (sich auf absehbare Zeit kaum verändernde) Funktionsweisen
11 des Netzes betreffen. Allein diese vermögen es auf Jahre
12 hinaus als Wegbegleiter die Medienkompetenz der Kinder und
13 Jugendlichen zu stärken. Zu ihnen zählt die Enquete die
14 folgenden, eher technisch orientierten Punkte:
15
16 * Woraus besteht das Internet? (Server, Router, Kabel)
17 Wieso ist es dezentral aufgebaut?
18 * Wem gehören die Server / die Router / die Kabel? / Wer
19 kontrolliert sie? (Staaten, Telekommunikationsunternehmen,
20 sonstige Unternehmen und Privatpersonen, ...)
21 * Worum genau handelt es sich bei der IP-Adresse? Was sind
22 Domains? Was ist das Domain Name System (DNS)?
23 * Was ist ein Protokoll? Welche Dienste gibt es abgesehen
24 vom WWW? (Mail, Instant Messaging & Video-Telefonie,
25 Online-Spiele, IRC, ...)
26 * Was bedeutet es, wenn Daten normalerweise unverschlüsselt
27 übertragen werden?
28
29 Der Kurs sollte bei allen Betrachtungen darauf ausgerichtet
30 sein, die eigenen Erfahrungen der Schüler zu
31 berücksichtigen. Oben genannte Aspekte bieten dabei
32 Anknüpfpunkte um auf Interessen, aber auch Ängste der
33 Schüler bei der Internetnutzung einzugehen, Gefahren zu
34 diskutieren und auch internationale Entwicklungen zu
35 erklären:
36
37 * **Server** => Einführung in ihrer letzten Sitzung am
38 1. April 2011Web-Publishing und Web 2.0; Einführung in
39 Medien und die Meinungsbildung im Internet
40 * **Dezentralität des Internets** => Welche Gefahren
41 bestehen, wenn sich ein Großteil der Aktivität im Internet
42 auf ein Monopol wie Facebook oder Google konzentriert?
43 * **Domain Name System** => Phishing, Internetsperren
44 * **IP** => Verfolgung von (Urheber-)Rechtsverstößen im
45 Internet; Anonymität im Internet
46 * **Protokolle & Dienste** => Wie funktioniert ein
47 Browser? Umgang mit und Diskussion von Software und
48 (neuartigen) Diensten
49 * **Unverschlüsselte Übertragung** => Überwachung und
50 Zensur durch den HandlungsempfehlungenStaat (Great Firewall
51 in China, Ägypten, Tunesien, Libyen, ...); Wie funktioniert
52 Verschlüsselung? (Wie verschlüsselt man selbst seine
53 Daten?); Übergang zum **Datenschutz** als eigenständigem
54 Thema beschäftigen.
55
56 Sie können Ihre Ideen gern heute schon einbringen. Bitte
57 verfassen Sie Ihre Empfehlungen formal
58
59 Der Kurs sollte verpflichtend, jedoch nicht zwangsweise
60 benotet werden, um eine spielerische und aktive
61 Auseinandersetzung mit einer Thematik zu fördern, die
62 inzwischen einen Großteil Jugendlichen beschäftigen dürfte.
63 Den Einsatz des Internets und anderer Medien im Kurs, die
64 mögliche Vermittlung über Schülervorträge, sowie den
65 Erfahrungsaustausch in Anlehnung an nachstehende Beispiele:
66
67 „Die Enquete-Kommission empfiehlt den Ländern,
68 Mediennutzung und Medienkompetenz als Erziehungs- und
69 BildungsauftragGruppen hält die Enquete für
70 selbstverständlich. Darüber hinaus bestünde aus Sicht der
71 SchuleKommission die Möglichkeit, über Kooperationen mit
72 Unternehmen und Universitäten Experten einzuladen, die zu
73 verstehen. Filmkunst sollte curricular verankert werden.“
74
75 „Die Enquete-Kommission empfiehlt den Ländern, auch für die
76 kulturelle Bildung
77 bundesweite Bildungsstandardsschwierigeren Fragestellungen
78 Stellung nehmen und die Lehrkörper entlasten, die
79 zweifelsohne durch entsprechende Fortbildungen zu
80 entwickeln.“
81
82 „Die Enquete-Kommission empfiehlt den Ländern, die OECD
83 aufzufordern, für kulturelle Bildung Standards zu
84 entwickeln und diese analog des PISA-Prozesses regelmäßig
85 zu evaluieren.“
86
87 Quelle: Deutscher Bundestag: Schlussbericht der
88 Enquete-Kommission „Kultur in Deutschland“. Drucksache
89 16/7000, S. 399.
90 schaffen sind (hierauf könnte man sicher noch genauer
91 eingehen).
92

Vorschlag

Handlungsempfehlung: Länderübergreifende Einführung eines Schulkurses Internetkompetenz

Handlungsempfehlung

Die Enquete empfiehlt den Ländern, an Schulen einen bundesweit einheitlichen Kurs einzuführen, dessen Zweck es ist, die Internet- und damit die Medienkompetenz der Schüler zu stärken. Vor dem Hintergrund, dass die heutige digitale Welt jedoch ständigen Änderungen unterliegt, erachtet die Enquete es als sinnvoll, im Kurs vor allem diejenigen Aspekte zu vermitteln, die elementare (sich auf absehbare Zeit kaum verändernde) Funktionsweisen des Netzes betreffen. Allein diese vermögen es auf Jahre hinaus als Wegbegleiter die Medienkompetenz der Kinder und Jugendlichen zu stärken. Zu ihnen zählt die Enquete die folgenden, eher technisch orientierten Punkte:

  • Woraus besteht das Internet? (Server, Router, Kabel) Wieso ist es dezentral aufgebaut?
  • Wem gehören die Server / die Router / die Kabel? / Wer kontrolliert sie? (Staaten, Telekommunikationsunternehmen, sonstige Unternehmen und Privatpersonen, …)
  • Worum genau handelt es sich bei der IP-Adresse? Was sind Domains? Was ist das Domain Name System (DNS)?
  • Was ist ein Protokoll? Welche Dienste gibt es abgesehen vom WWW? (Mail, Instant Messaging & Video-Telefonie, Online-Spiele, IRC, …)
  • Was bedeutet es, wenn Daten normalerweise unverschlüsselt übertragen werden?

Der Kurs sollte bei allen Betrachtungen darauf ausgerichtet sein, die eigenen Erfahrungen der Schüler zu berücksichtigen. Oben genannte Aspekte bieten dabei Anknüpfpunkte um auf Interessen, aber auch Ängste der Schüler bei der Internetnutzung einzugehen, Gefahren zu diskutieren und auch internationale Entwicklungen zu erklären:

  • Server => Einführung in Web-Publishing und Web 2.0; Einführung in Medien und die Meinungsbildung im Internet
  • Dezentralität des Internets => Welche Gefahren bestehen, wenn sich ein Großteil der Aktivität im Internet auf ein Monopol wie Facebook oder Google konzentriert? …, wenn ein Großteil der Netzinfrastruktur (Kabel, Router) in den Händen eines Monopols / eines Staates / Regimes liegt?
  • Domain Name System => Phishing, Internetsperren
  • IP => Verfolgung von (Urheber-)Rechtsverstößen im Internet; Anonymität im Internet
  • Protokolle & Dienste => Wie funktioniert ein Browser? Umgang mit und Diskussion von Software und (neuartigen) Diensten
  • Unverschlüsselte Übertragung => Überwachung und Zensur durch den Staat (Great Firewall in China, Ägypten, Tunesien, Libyen, …); Wie funktioniert Verschlüsselung? (Wie verschlüsselt man selbst seine Daten?); Übergang zum Datenschutz als eigenständigem Thema

Der Kurs sollte verpflichtend, jedoch nicht zwangsweise benotet werden, um eine spielerische und aktive Auseinandersetzung mit einer Thematik zu fördern, die inzwischen einen Großteil Jugendlichen beschäftigen dürfte. Den Einsatz des Internets und anderer Medien im Kurs, die mögliche Vermittlung über Schülervorträge, sowie den Erfahrungsaustausch in Gruppen hält die Enquete für selbstverständlich. Darüber hinaus bestünde aus Sicht der Kommission die Möglichkeit, über Kooperationen mit Unternehmen und Universitäten Experten einzuladen, die zu schwierigeren Fragestellungen Stellung nehmen und die Lehrkörper entlasten, die zweifelsohne durch entsprechende Fortbildungen zu schaffen sind.

Begründung

Die Empfehlung im Papier "Chancen interaktiver Medien", Grundkenntnisse in "Bereichen wie Web-Publishing und Social Media" zu vermitteln brachte mich auf den Gedanken, dass diese zwar sinnvoll, über die Zeit aber auch zu starken Änderungen unterliegen, als dass man damit die Medienkompetenz der heranwachsenden Generationen langfristig steigern könnte. (Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass sich die meisten Jugendlichen die Möglichkeiten des Web-Publishing sehr schnell aneignen, wenn sie sie benötigen / sich dafür interessieren.) Was den meisten jedoch fehlt, ist ein elementares Verständnis der (technischen) Funktionsweise des Netzes. Eine Vermittlung derselben werden wir in älteren Generationen zwar kaum mehr flächendeckend schaffen, doch denke ich, dass es diese Kenntnisse sind, welche wir Kinder und Jugendlichen mit auf ihren Weg geben müssen.

On a side note: Über den Namen eines solchen Kurses lässt sich vorzüglich streiten, ebenso über die Dauer, für die der Kurs angesetzt werden soll (ein paar Wochen, ein Halbjahr, ein ganzes Schuljahr?), und den Zeitpunkt (Mittel-/Oberstufe?). Die Details sollte man aus meiner Sicht den Ländern überlassen.

Ich freue mich sehr über Vorschläge und Anregungen, insbesondere auch deshalb, weil ich im zum eher netzaffinen Teil der Bevölkerung gehöre und für mich manche Dinge vielleicht eine Selbstverständlichkeit sind, die andere ganz anders sehen. Außerdem bedürfen manche Teile mit Sicherheit noch der Straffung oder aber der Ergänzung.

Darüber hinaus ist der Vorschlag vor dem Hintergrund der aktuellen politischen Entwicklungen entstanden. Es stellt sich natürlich die Frage, ob diese auch in ein paar Jahren noch als geeignete Beispiele herhalten können. Auf die Aktualität mancher Kursinhalte muss daher natürlich trotz der einleitenden Bemerkungen geachtet werden ("diejenigen Aspekte […] vermitteln, die elementare (sich auf absehbare Zeit kaum verändernde) Funktionsweisen des Netzes betreffen").

  1. Bewerten Sie die Original- und die eingebrachten Versionen eines Papiers, indem Sie über die Pfeile Ihre Zustimmung (hoch) oder Ablehnung (runter) ausdrücken. Sie können dabei auch mehreren Versionen zustimmen oder diese ablehnen.

  2. Wählen Sie, ob Änderungen im Vergleich zur Originalversion hervorgehoben werden sollen.

  3. Sie können hier auch eine neue Version des Papiers einbringen.