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    hejancke · angelegt
     

    Liebe/Lieber cschoen, Eines vorweg: ich finde es gut, dass wir auf dieser Plattform die Möglichkeit haben uns selbst mit einzubringen und dass hier tatsächlich nun auch eine Diskussion in Gang kommt.

    Zu Ihrem Kommentar: Ad 1) Nein, das stimmt so nicht; schon der Antrag/Vorschlag ist viel umfangreicher. Punkt 1 beschäftigt sich mit der Ausbildung zukünftiger Lehrerinnen und Lehrer, Punkt 2 mit der Qualifizierung der heutigen Lehrkräfte, Punkt 3 mit dem Unterrichten und Lernen mit „individuellen digitalen Lernwerkzeugen“. Alle Punkte sind wichtig!

    Ad 2) In den meisten der über 250 (Niedersächsischen) n-21 (s. www.n-21.de) Projektschulen, die ich als Projektleiter kenne, ist dies (zum Teil ohne Unterbrechung seit mehr als fünf Jahren) durchaus tragbar: wenn wir zunächst bei Notebooks bleiben, so gibt es intelligente Finanzierungs- bzw. Leasingmöglichkeiten und einen Bildungsfonds für nicht so Finanzstarke. Das hat schon zu Zeiten funktioniert, als die Geräte noch 1000 € kosteten, inzwischen gibt es schultaugliche Netbooks schon zwischen 250 € und 300 € (CAS Taschenrechner kosteten anfangs auch nicht sehr viel weniger und waren nur in wenigen Fächern einsetzbar). Schulen sollten einen Reservepool vorhalten, insbesondere für Leistungskontrollen, müssen aber keine Rechnerräume und Serverparks mehr beschaffen und warten.

    Um es auf den Punkt zu bringen: es ist bisher noch kein Notebookprojekt an einer Schule aus finanziellen Gründen gescheitert; wir haben als Public-Private-Partnership Akteur immer einen Partner aus der Wirtschaft gefunden, der geholfen hat. Hinzu kamen von Landes-/Bundesseite fast 40 Millionen (zuzüglich 10% Kofinanzierung durch die Schulträger) für die Medienausstattung aus KP II.

    Im übrigen gibt es – wie im Vorschlag beschrieben – intelligente digitale Lernwerkzeuge quasi zum Nulltarif: ein USB Stick kostet zwischen 5 und 10 Euro, der Inhalt kann über unsere Seite kostenlos herunter geladen werden (s. www.n-stick.de ).

    Ad 3) Entscheidend ist, dass es intelligente Lösungen innerhalb eines Netzwerkes gibt, externe Geräte zu integrieren (zum Beispiel durch direkte Einwahl über das Internet), ohne dass das interne Funknetz belastet wird. In Schulen, die inzwischen schulweit mit persönlichen Note- oder Netbooks arbeiten (und es gibt sie!), ist dies von großer Wichtigkeit.

    Ad 4) Ich hoffe, ich verstehe Sie richtig: man kann nicht individuelle digitale Arbeitsumgebungen und digitale Infrastruktur vergleichend bewerten, sie ergänzen sich. Die Alternative zu interaktiven Whiteboards heißt Verharren bei der „grünen“ Tafel.

    Zum scheinbaren Gegensatz von Technikbegeisterung einerseits und (fach)didaktischem allgemeinem- und fachdidaktischem Mehrwert andererseits nur so viel: Gerade der Einsatz individueller Geräte befreit die Schulen von ihrem Technikpark und der „Zwangsverwaltung“ durch (nicht dafür ausgebildete) Lehrkräfte, schafft andererseits (durchaus nicht ungewollt) Technikaffinität bei den Lernern. Neben der technischen Komponente umfasst diese Form des Lernens inhaltlich den Einsatz der Notebooks, Netbooks, PDAs, Handys, Smartphones usw. in individualisierten Lernprozessen und die sich hieraus ergebenden neuen Lehr-/Lernszenarien, die durch Problemorientierung, Selbststeuerung und Kooperativität gekennzeichnet sind. Das klingt sehr abstrakt, lässt sich aber mit konkreten Unterrichtsbeispielen an Notebookschulen täglich neu mit Leben füllen, ob das nun projektbezogenes Arbeiten ist (hier ist der gemeinsame Zugriff auf Daten von überall her besonders wichtig), ob es das Simulieren von Experimenten im naturwissenschaftlichen Unterricht meint oder den Zugang zu authentischen fremdsprachlichen Websites, das Arbeiten mit geographischen Informationssystemen oder das Arrangieren und Komponieren von Musikstücken sowie die Bearbeitung digitaler Bilder, immer stehen die eigenen Aktivitäten, das eigene Lernen mit den individuellen digitalen Werkzeugen im Mittelpunkt. (Mehr dazu in der aktuellen Ausgabe Nr. 81 „1:1 Ausstattung“ von Computer + Unterricht).

    Zum Absatz nach 4. : Vielleicht nur ein Missverständnis; der Einsatz digitaler Medien soll ein (evtl. je nach Bundesland neuer) verpflichtender Baustein der Ausbildung sein und kein flächendeckendes Universalwerkzeug, das zwingend in allen Phasen von Unterricht eingesetzt werden muss! Genügend sinnvolle Lernarrangements (Beispiele s.o.) gibt es schon, die didaktische Reduktion und die methodischen Entscheidungen trifft immer die Lehrkraft im Kontext der konkreten Unterrichtsphase.

    Ihrem letzten Satz stimme ich uneingeschränkt zu.

    Herbert Jancke

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    hejancke · angelegt
     

    Liebe/Lieber cschoen, Eines vorweg: ich finde es gut, dass wir auf dieser Plattform die Möglichkeit haben uns selbst mit einzubringen und dass hier tatsächlich nun auch eine Diskussion in Gang kommt.

    Zu Ihrem Kommentar: Ad 1) Nein, das stimmt so nicht; schon der Antrag/Vorschlag ist viel umfangreicher. Punkt 1 beschäftigt sich mit der Ausbildung zukünftiger Lehrerinnen und Lehrer, Punkt 2 mit der Qualifizierung der heutigen Lehrkräfte, Punkt 3 mit dem Unterrichten und Lernen mit „individuellen digitalen Lernwerkzeugen“. Alle Punkte sind wichtig!

    Ad 2) In den meisten der über 250 (Niedersächsischen) n-21 (s. www.n-21.de) Projektschulen, die ich als Projektleiter kenne, ist dies (zum Teil ohne Unterbrechung seit mehr als fünf Jahren) durchaus tragbar: wenn wir zunächst bei Notebooks bleiben, so gibt es intelligente Finanzierungs- bzw. Leasingmöglichkeiten und einen Bildungsfonds für nicht so Finanzstarke. Das hat schon zu Zeiten funktioniert, als die Geräte noch 1000 € kosteten, inzwischen gibt es schultaugliche Netbooks schon zwischen 250 € und 300 € (CAS Taschenrechner kosteten anfangs auch nicht sehr viel weniger und waren nur in wenigen Fächern einsetzbar). Schulen sollten einen Reservepool vorhalten, insbesondere für Leistungskontrollen, müssen aber keine Rechnerräume und Serverparks mehr beschaffen und warten.

    Um es auf den Punkt zu bringen: es ist bisher noch kein Notebookprojekt an einer Schule aus finanziellen Gründen gescheitert; wir haben als Public-Private-Partnership Akteur immer einen Partner aus der Wirtschaft gefunden, der geholfen hat. Hinzu kamen von Landes-/Bundesseite fast 40 Millionen (zuzüglich 10% Kofinanzierung durch die Schulträger) für die Medienausstattung aus KP II.

    Im übrigen gibt es – wie im Vorschlag beschrieben – intelligente digitale Lernwerkzeuge quasi zum Nulltarif: ein USB Stick kostet zwischen 5 und 10 Euro, der Inhalt kann über unsere Seite kostenlos herunter geladen werden (s. www.n-stick.de ).

    Ad 3) Entscheidend ist, dass es intelligente Lösungen innerhalb eines Netzwerkes gibt, externe Geräte zu integrieren (zum Beispiel durch direkte Einwahl über das Internet), ohne dass das interne Funknetz belastet wird. In Schulen, die inzwischen schulweit mit persönlichen Note- oder Netbooks arbeiten (und es gibt sie!), ist dies von großer Wichtigkeit.

    Ad 4) Ich hoffe, ich verstehe Sie richtig: man kann nicht individuelle digitale Arbeitsumgebungen und digitale Infrastruktur vergleichend bewerten, sie ergänzen sich. Die Alternative zu interaktiven Whiteboards heißt Verharren bei der „grünen“ Tafel.

    Zum scheinbaren Gegensatz von Technikbegeisterung einerseits und allgemeinem- und fachdidaktischem Mehrwert andererseits nur so viel: Gerade der Einsatz individueller Geräte befreit die Schulen von ihrem Technikpark und der „Zwangsverwaltung“ durch (nicht dafür ausgebildete) Lehrkräfte, schafft andererseits (durchaus nicht ungewollt) Technikaffinität bei den Lernern. Neben der technischen Komponente umfasst diese Form des Lernens inhaltlich den Einsatz der Notebooks, Netbooks, PDAs, Handys, Smartphones usw. in individualisierten Lernprozessen und die sich hieraus ergebenden neuen Lehr-/Lernszenarien, die durch Problemorientierung, Selbststeuerung und Kooperativität gekennzeichnet sind. Das klingt sehr abstrakt, lässt sich aber mit konkreten Unterrichtsbeispielen an Notebookschulen täglich neu mit Leben füllen, ob das nun projektbezogenes Arbeiten ist (hier ist der gemeinsame Zugriff auf Daten von überall her besonders wichtig), ob es das Simulieren von Experimenten im naturwissenschaftlichen Unterricht meint oder den Zugang zu authentischen fremdsprachlichen Websites, das Arbeiten mit geographischen Informationssystemen oder das Arrangieren und Komponieren von Musikstücken sowie die Bearbeitung digitaler Bilder, immer stehen die eigenen Aktivitäten, das eigene Lernen mit den individuellen digitalen Werkzeugen im Mittelpunkt. (Mehr dazu in der aktuellen Ausgabe Nr. 81 „1:1 Ausstattung“ von Computer + Unterricht).

    Zum Absatz nach 4. : Vielleicht nur ein Missverständnis; der Einsatz digitaler Medien soll ein (evtl. je nach Bundesland neuer) verpflichtender Baustein der Ausbildung sein und kein flächendeckendes Universalwerkzeug, das zwingend in allen Phasen von Unterricht eingesetzt werden muss! Genügend sinnvolle Lernarrangements (Beispiele s.o.) gibt es schon, die didaktische Reduktion und die methodischen Entscheidungen trifft immer die Lehrkraft im Kontext der konkreten Unterrichtsphase.

    Ihrem letzten Satz stimme ich uneingeschränkt zu.

    Herbert Jancke