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Handlungsempfehlung: Computerspielpädagogik


Drei zentrale bildungspolitische Forderungen der AG "Computerspiele und Pädagogik" des Kongresses "Keine Bildung ohne Medien" http://www.keine-bildung-ohne-medien.de/:

1.) Die Enquete-Kommission empfiehlt den Ländern die Computerspielpädagogik als eine notwendige Aufgabe für die Medienpädagogik anzusehen und intensiv zu fördern.

Computerspiele sind zum einen als Medien und zum anderen als Spiele zu charakterisieren. Die Bedeutung von Spielen für die persönliche Entwicklung und für unsere Kultur ist unumstritten. Digitale Spiele sind in diesem Zusammenhang in der Pädagogik als Spiele anzuerkennen. Um diesem Umstand Rechnung zu tragen, sprechen wir uns für eine fächerübergreifende Etablierung von Medienpädagogik in der Schule und in der Freizeitpädagogik aus, die Computerspiele als Bestandteil der konvergenten Medienwelt und unserer Kultur miteinbezieht.

2.) Die Enquete-Kommission empfiehlt den Ländern die Etablierung von computerspielpädagogischen Angeboten in allen Bildungsfeldern

Die pädagogische Beschäftigung mit Computerspielen steht bisher leider noch am Anfang. Um diese in der schulischen und außerschulischen Bildungsarbeit zu etablieren, müssen verbindliche Fortbildungsangebote für Lehrkräfte sowie Ausbildungsangebote in den Universitäten und Studienseminaren geschaffen werden. Zudem ist es, auf Grund der rasanten Weiterentwicklung der Medien, notwendig, im Bereich der Medien- und Computerspielpädagogik ausgebildete Expertinnen und Experten zur Unterstützung von pädagogischen Fachkräften an Schulen und in der Jugendarbeit einzusetzen. Diese sind mit den notwendigen Kompetenzen auszustatten und die Bildungseinrichtungen hierfür mit ausreichenden finanziellen Ressourcen zu versorgen. Die Bildungseinrichtungen müssen die Computerspielpädagogik als pädagogisches Handlungsfeld bei der Erstellung von Bildungs- und Medienkonzepten hinreichend berücksichtigen und damit einer veränderten Spiel- und Medienwelt Rechnung tragen.

3.) Die Enquete-Kommission empfiehlt den Ländern die Unterstützung der Erforschung und theoretische Fundierung von computerspielpädagogischen Praxisprojekten.

Bereits vorhandene Projekte auf diesem Gebiet müssen nachhaltig finanziert, evaluiert und stärker theoretisch fundiert werden – unter anderem auch im Sinne einer Professionalisierung der medienpädagogischen Praxisarbeit. Es muss eine Vertiefung der umfassenden Erforschung von kompetenzförderlichen Aspekten von Computerspielen stattfinden. Diese sollte sich an der pädagogischen Praxis orientieren und ihre Ergebnisse sollten Grundlage für die zukünftige Konzeption von Projekten in der Computerspielpädagogik darstellen, d.h. es müssen für eine Anwendbarkeit in der Praxis die verschiedenen pädagogischen Zielgruppen (Kinder, Jugendliche, Erwachsenen, Mädchen, Jugen, etc.) und deren individuellen Bedürfnisse innerhalb dieser Forschungen stärker berücksichtigt und ausdifferenziert werden.


Diskussionen

  • mot1604 ist dafür
    +1

    Unbedingt erforderlich: Pädagogik wird in allen möglichen Bereichen und Fächern angewandt, nur eine explizite Computerspielpädagogik, die neben den oben genannten Punkten zusätzlich auch die weitere Entwicklung der Computerspiele ausreichend begleitet, fehlt bislang.

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