Die Enquete-Kommission empfiehlt den Ländern zur nachhaltigen Förderung der Medienkompetenz von Schülerinnen und Schülern
• die Integration verbindlicher Module zum Einsatz digitaler Medien als Lernwerkzeuge in den wissenschaftlichen und den pädagogischen Teil der Lehramtsausbildung,
• den Auf- und Ausbau von Fortbildungsmaßnahmen zur Medienkompetenzförderung von Lehrern und Hochschullehrern und
• die verbindliche Aufnahme des Unterrichtens mit digitalen Medien sowie des Lernens mit individuellen digitalen Lernwerkzeugen in die Kerncurricula aller Fachbereiche aller Fachbereiche.
Begründung
Das Ziel des aufgeklärten, medienkompetenten und kreativen Nutzers, der zudem auch die soziale Verträglichkeit des Mediums Internet richtig einzuschätzen weiß, ist nur erreichbar, wenn diejenigen, die die zukünftigen Nutzer unterrichten, zunächst selbst diese Kompetenz erwerben, sei es durch verpflichtende Module innerhalb der Ausbildung oder berufsbegleitend.
Im Unterricht selbst erleichtert eine 1:1 Ausstattung (alle SchülerInnen haben ihre eigene digitale Lernumgebung) kombiniert mit Internet basierten Lernplattformen die Integration von Modulen zur Medienkompetenzförderung wie auch das kompetenzorientierte fachbezogene individuelle Lernen. Als Lernumgebungen reichen zunächst auch USB-Sticks (so genannte „digitale Schultaschen“, die rechnerunabhängig Daten und Applikationen lokal speichern) im Verbund mit schuleigenen Rechnern. In den weiterführenden Schulen sollten spätestens ab dem siebten Schuljahrgang individuelle Net- oder Notebooks (bzw. ähnliche Geräte wie Tablets, Pads oder Smartphones) zum Einsatz kommen, wobei Schulpools und schülereigene Geräte kombiniert werden können.
Es ist in den Schulen eine angemessen große Netzinfrastruktur vorzusehen, die durch UMTS Zugang individueller Geräte entlastet werden kann. Auf schuleigene „Serverparks“ kann mittlerweile genau so verzichtet werden wie auf neue Rechnerräume; dies lässt sich zum großen Teil nahezu kostenfrei im Internet abbilden. Methodisch sinnvoll einsetzbare und mit individuellen Lernumgebungen gut verknüpfbare interaktive Whiteboards sind bei Neubeschaffungen den traditionellen grünen Tafeln vorzuziehen.
Auch hier gilt, dass es einen nachhaltigen Fortschritt nur durch das verbindliche Einfordern von entsprechenden Maßnahmen (hier durch Aufnahme in den Pflichtkanon der Kerncurricula) geben wird. Pilotprojekte, in denen nachgewiesen wurde, dass dies didaktisch sinnvoll und methodisch angemessen umsetzbar ist, hat es in den letzten 10-15 Jahren genügend gegeben. Was fehlt, ist der letzte Verbindlichkeit einfordernde Schritt.